Der Startermangel macht auch vor Baden-Baden nicht halt
Sechs Pferde im Großen Preis der Badischen Wirtschaft, ein halbes Dutzend in der Badener Meile, 7 im Preis der Hotellerie, 8 in der Silbernen Peitsche und 7 im Derby-Trial – der Startermangel in den Großereignissen beim Frühjahrs-Meeting in Baden-Baden war schon mehr als eklatant.
Nun kann man beim Großen Preis sagen, dass solche hochkarätigen Galopper wie Iquitos oder Dschingis Secret die Konkurrenz abgeschreckt haben. Aber dennoch bleibt ganz klar festzustellen, dieses Problem der fehlenden Pferde wird in Zukunft nicht besser, sondern wohl noch gravierender werden. Und wo kaum Starter sind, da bleibt auch der Wettumsatz im Keller. Das ist eine logische Konsequenz.
Die Gründe sind vielschichtig. Zum einen bietet auch Baden-Baden beim ersten Meeting des Jahres, wie fast alle anderen Rennveranstalter in Deutschland, nur noch die Grunddotierungen, die in den Gruppe-Rennen vorgeschrieben sind. Es wird kein zusätzlicher Anreiz geschaffen, hier zu starten. Damit ist der Unterschied zu den Preisgeldern gerade in Frankreich enorm groß, wo es schon in einem Top-Handicap fast so viel zu verdienen gibt wie in der Gruppe III bei uns.
Zum anderen ist der Pferdebestand in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Gerade von den hochklassigen Vierbeinen wechselten immer mehr ins Ausland, speziell nach Australien oder Hong Kong. Man kann froh sein, dass ein Trainer wie Andreas Wöhler solche Besitzer wie Jaber Abdullah, Qatar Racing oder Australian Bloodstock hat, die ihm vertrauen und, wenn ihnen ein Pferd einmal gehört, sie dieses auch behalten und oft bei ihm in Training lassen.
Außerdem ist die Flut an Rennveranstaltungen in Deutschland ein Problem. Unmittelbar nach Baden-Baden geht es mit sieben Renntagen von Mittwoch bis Pfingstmontag weiter. Was bessere Dreijährigen-Rennen oder Stutenrennen anbetrifft, hat man als Besitzer die freie Auswahl. Aber ein Pferd kann ja nicht alle paar Tage starten. Man muss sich für das ein oder andere Rennen entscheiden.
Hier sollte also unbedingt am Rennkalender gearbeitet werden. Rund um ein großes Meeting sollte nicht alles vollgepackt werden, auch wenn gerade die Feiertage die besten Termine sind. Es bleibt also viel zu tun, will man die Starterzahlen speziell in den besseren Prüfungen wieder stärken.
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